Was ist stift (kirche)?

Ein Kirchenstift ist eine mittelalterliche Rechtsinstitution, die als gemeinnützige Einrichtung zur Finanzierung und Selbstverwaltung von Kirchen dient. Die Kernfunktion eines Stifts besteht darin, den Kirchenbau, den Gottesdienst und/oder soziale Aktivitäten wie die Unterstützung von Bedürftigen zu finanzieren.

Stifte sind rechtlich unabhängig von der örtlichen Kirchengemeinde oder der Kirchenhierarchie. Sie werden oft von einem Vorstand oder einem Gremium verwaltet, das als Stiftungsrat oder Domkapitel bezeichnet wird. Der Vorstand ist für die Verwendung der Mittel und die Verwaltung des Stiftsvermögens verantwortlich.

Das Stiftsvermögen kann sich aus verschiedenen Quellen zusammensetzen, wie zum Beispiel aus Spenden, Schenkungen, Erbschaften oder aus dem Verkauf von Gütern. Dieses Vermögen wird dann sicher angelegt, um eine dauerhafte Einnahmequelle für den Stift zu schaffen.

Stifte haben oft bestimmte Vorschriften oder statutarische Zwecke, denen sie folgen müssen. Sie können beispielsweise Bedingungen dafür festlegen, wie das Stiftsvermögen verwendet werden soll oder wer Anspruch auf Unterstützung hat. Diese Vorschriften können von den Stiftern oder von der Kirchenhierarchie festgelegt werden.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Arten von Stiften. So gibt es beispielsweise Domkapitel, die die Finanzierung und Verwaltung einer Kathedrale oder eines Bischofssitzes übernehmen. Es gibt auch Kollegiatstifte, die Geistliche beherbergen und theologische Ausbildungseinrichtungen sind.

Obwohl die Bedeutung von Stiftungen in der modernen kirchlichen Finanzierung abgenommen hat, existieren viele historische Stifte immer noch und erfüllen ihre Zwecke. Sie sind oft wichtige historische und kulturelle Denkmäler, die Besucher anziehen und das lokale kirchliche Leben unterstützen.